Pädagogisches Konzept Oberschule

Pädagogisches Konzept der Evangelischen Oberschule Schöneck


1. Einleitung

Evangelische Schulen sind ein Ausdruck des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Kirche und wirken eigenverantwortlich bei der Erfüllung der allgemeinen öffentlichen Bildungsaufgaben mit. Sie spiegeln damit nach der Auslegung des Bundesverfassungsgerichts von 1987 den vom Grundgesetz im Artikel 7, Absatz 4 und 5 gewollten „schulischen Pluralismus“ wider.
Die Evangelische Landeskirche Sachsens unterstreicht mit der Gründung von evangelischen Schulen und der Evangelischen Schulstiftung, dass sie auf Grundlage des christlichen Menschenbildes und eines christlich orientierten Sinn- und Werterahmens ihre Verantwortung bei den öffentlichen Bildungs- und Erziehungsaufgaben ernst nimmt.
Die 2005 gegründete Evangelische Oberschule Schöneck ist als Bekenntnisschule offen für Schüler, deren Eltern neben einer soliden Bildung auch an einer Erziehung nach christlichen Werten interessiert sind.
Unser Motto lautet "Miteinander leben – Miteinander lernen".
Aus diesem Grund spielen bei uns Moral, Ethik und Leben in der Gemeinschaft eine zentrale Rolle.
Unsere Bildungseinrichtung befindet sich in Trägerschaft des Obervogtländischen Vereins für Innere Mission Marienstift e.V. Oelsnitz und trägt vollständig die Ziele dieses Diakonischen Vereines.


2. Miteinander leben – Miteinander lernen


Unser Schulmotto basiert auf unserem Leitbild und den vier Profilen, die an der Schule eine zentrale Rolle spielen.

Profile

Entsprechend unseres Logos bestehen vier Profile an unserer Schule:


Evangelisches Profil:
An unserer Schule wird der Glaube im Alltag gelebt. Dazu wird Schülern im Schülerbibelkreis, einem Schülerwochenende sowie in gemeinsamen Gottesdiensten und Andachten Gelegenheit gegeben, ihren Glauben zu stärken.
Inklusives Profil:
Kinder mit Handicap erfahren durch eine professionelle Inklusion das „Miteinander“ an unserer Schule. Bei uns wird jedes Kind dort abgeholt, wo es gerade steht.

Sozial-diakonisches Profil:
Unsere Schüler werden in ihrer Bereitschaft unterstützt und gefördert, sich für Kranke, Behinderte, Alte und gesellschaftlich Benachteiligte einzusetzen und dies in der Praxis anzuwenden.

Sportliches Profil:
Die sportliche Förderung unserer Schüler liegt uns sehr am Herzen. Sie erfolgt in Kooperation mit Vereinen, im Rahmen von Ganztagsangeboten sowie in Neigungskursen und der Teilnahme an Wettkämpfen.


3. Schulsituation und räumliche Bedingungen


Mit der Gründung der Evangelischen Oberschule Schöneck beabsichtigten die Initiatoren, ortsansässige Unternehmen sowie Vertreter der Kommunalpolitik, den Schulstandort Schöneck zu erhalten. Die Grundvoraussetzungen hierzu waren sowohl durch das Einzugsgebiet als auch durch das vorhandene Schulgebäude gegeben.
In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Schöneck wurde eine komplette Sanierung des bestehenden Schulgebäudes zuzüglich eines Anbaus durch den Schulträger und der Turnhalle unter Einbeziehung von Fördermitteln geplant und realisiert.
Helle, freundliche Klassenräume sowie speziell ausgestattete Fachkabinette inklusive interaktiver Tafeln laden zum Lernen ein.
Generell wird das gesamte Schulobjekt von zwei Schulen, der staatlichen Grundschule und dem Evangelischen Schulzentrum Oberes Vogtland mit den Schularten Oberschule und Berufliches Gymnasium, genutzt.


4. Aussagen zur Pädagogischen Konzeption


Rechtliche Grundlagen
Unsere Schule ist in der Auswahl der Unterrichtsinhalte an die Richtlinien des Landes Sachsen gebunden. Sie erfüllt die vorgeschriebenen Erziehungs- und Bildungsziele, die Lehrpläne sowie die Ausbildungsziele des Kultusministeriums. Auch für einen Unterricht, der christlichen Grundsätzen verpflichtet ist, gelten pädagogische und didaktische Maßstäbe mit einem lebensnahen, ganzheitlichen und schülerorientierten Unterricht. Zugleich aber gewinnt der Unterricht durch die biblische Sicht auf den Menschen und seiner Umwelt wesentliche Perspektiven und Schwerpunkte.
Der problemlose Übergang unserer Schüler an andere Schulen ist jederzeit möglich.

 

5. Schulorganisation


5.1. Unterrichtsmethoden


Die vielfältigen Anforderungen, die die Gesellschaft und nicht zuletzt das Wirtschaftsleben an die Jugendlichen stellt, machen eine variable und doch zielgerichtete Unterrichtsmethodik notwendig.
So soll der Unterricht neben der Vermittlung einer hochwertigen Fachkompetenz zunächst einmal die Leistungsfähigkeit und den Leistungswillen der Schüler ansprechen. Dafür ist es notwendig, dass an die bereits vorhandenen Kenntnisse der Schüler angeknüpft wird und individuelle Stärken erkannt und gefördert werden. Damit die Kinder interessiert und motiviert dem Unterricht folgen, bedarf es des Weiteren einer erhöhten Anschaulichkeit und Verständlichkeit. Ebenso unerlässlich ist in dieser Hinsicht ein vielfältiges Methodenspektrum. Vor allem unter dem Gesichtspunkt der Stärkung der Sozialkompetenz sollen die SchülerInnen neben dem notwendigen Frontalunterricht vermehrt in Partner- und Gruppenarbeit sowie in Projekt- bzw. Stationsarbeit begleitet werden. Hier wird eine gegenseitige Achtung, aber auch ein respektvoller Umgang miteinander und Kommunikations- und Konfliktfähigkeit geschult.
Um unsere Schüler auf die Komplexität des Arbeitslebens vorzubereiten, nutzen wir die Möglichkeiten des fachübergreifenden Unterrichts.


5.2. Leistungsbewertung


Bewertungen und Benotungen sind Bestandteil des Unterrichts. Sie geben Auskunft über die kognitiven Fähigkeiten des Schülers und dienen ihm gleichzeitig zur Motivation und Orientierung. Zugrunde liegen die vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus
erlassenen Lehrpläne sowie die Anordnung zu Benotung der erbrachten Schülerleistung in einem bestimmten Fach. Da von unterschiedlichen Fähigkeiten der SchülerInnen ausgegangen werden muss, finden individuelle Lernfortschritte und die Leistungsfähigkeit des Einzelnen Berücksichtigung.
Für die Ermittlung der Halbjahres- und Endnoten werden alle vom Schüler erbrachten Leistungen im schriftlichen, mündlichen und handlungsorientierten Bereich
herangezogen. Die Noten sind für die Kinder und deren Eltern transparent.


5.3. Bildungsangebote


Im Rahmen der Ganztagsschule bietet das Evangelische Schulzentrum Oberes Vogtland Arbeitsgemeinschaften in verschiedenen Bereichen an. Die Kinder haben die Wahl zwischen sportlichen, kreativ-musischen, naturwissenschaftlich-technischen, hauswirtschaftlichen sowie persönlichkeitsfördernden Angeboten. Während die Teilnahme an einer Arbeitsgemeinschaft für die Klassen 5-6 verpflichtend und im Stundenplan integriert ist, erfolgt sie für die Klassen 7-10 auf freiwilliger Basis. Die Schüler sollen in der Arbeitsgemeinschaft Fachgebiete kennen lernen, praktisch anwenden und wenn möglich in den Schulalltag oder in Veranstaltungen einbringen.
Um interessenbezogenes Arbeiten zu gewährleisten, werden vielfältige Neigungskurse angeboten. Laut Lehrplan muss jeder Schüler ab der Klasse 7 während des gesamten Schuljahres an einem der Kurse durchgängig teilnehmen. Hier sollen sich die Schüler praxisorientiert mit verschiedenen Fachrichtungen auseinandersetzen, die für den späteren Berufswunsch bereits Orientierung geben können. In diesen Kursen werden die Neigungen und Begabungen der Schüler herausgearbeitet, gestärkt und neben unterrichtsbegleitenden Themen auch Gebiete aus der heimischen Wirtschaft und sozial-diakonischen Einrichtungen angeboten.
Das Angebot in den Arbeitsgemeinschaften orientiert sich überwiegend an unseren vier Profilen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Forderung und Förderung. So betreuen Pädagogen im Rahmen des Förderunterrichts Schüler, welche Probleme haben, die Inhalte eines Faches zu verstehen und anzuwenden. Dies trifft besonders zu in Mathematik, Deutsch und Englisch. Gleichzeitig werden erkannte Talente in Leistungsgruppen ausgebaut und gefordert.
Durch unsere Inklusionsabteilung werden Schüler mit diagnostizierten Defiziten professionell begleitet und ins Schulleben integriert. Die Begleitung besteht aus intensiver Zusammenarbeit mit den Eltern, den Förderschulen und Gutachtern. Des Weiteren werden gesetzlich verankerte Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen, ergotherapeutische, logopädische sowie sozialpädagogische Förderung umgesetzt. Diese Maßnahmen werden in individuellen Förderplänen koordiniert und gelten dem gesamten Team als Arbeitsgrundlage.


5.4. Außerschulische Aktivitäten


Neben den innerschulischen Angeboten bietet das Evangelische Schulzentrum Oberes Vogtland auch Angebote außerhalb der Schule an. Neben den Klassenwandertagen und Klassenfahrten gibt es auch klassenübergreifende Angebote.
Mit dem jährlich stattfindenden Skilager wird das sportliche Profil unterstrichen.
Die christlichen Werte und eine tolle Gemeinschaft können in einem spannenden Schülerbibeltage erlebt werden.
Musisch und künstlerisch begabte SchülerInnen können in Vorbereitung schulischer Musicals an regelmäßig stattfindenden Chorlager teilnehmen. Auch dort sind unsere Werte und die tolle Gemeinschaft klassenübergreifend spürbar.


5.5. Berufs- und Zukunftsorientierung


In Unterricht, Projekten, Praktika und Aktionstagen wird auf die Zeit nach der Oberschule vorbereitet. Das kann die Berufsausbildung, ein freiwilliges soziales Jahr oder aber das Abitur sein. Die enge Kooperation mit dem Praxis- und Berufsberater, berufsorientierenden Einrichtungen wie auch Unternehmen, Einrichtungen und weiterführende Schulen der Region sorgen für einen nahtlosen Übergang.
Eindeutige Höhepunkte der Berufsorientierung sind das persönliche Bewerbungstraining mit Betrieben und Einrichtungen der Region im IFA-Hotel Schöneck sowie der Aktionstag ESOV Plus, an dem Ausbildungsbetriebe, Berufsschulen, FSJ-Stellen wie auch Fachgymnasien Wege aufzeigen, wie es nach den Schulabschlüssen der Oberschule weitergehen kann.


5.6. Lehrerschaft


Alle am Evangelischen Schulzentrum Oberes Vogtland unterrichtenden Pädagogen sind staatlich anerkannte Lehrkräfte, welche eine positive Einstellung zum christlichen Leben haben und die christlichen Werte authentisch vorleben. Das Lehrerkollegium unterrichtet auf der Grundlage der Richtlinien und Lehrpläne des Freistaates Sachsen.
Alle LehrerInnen bringen den SchülerInnen entsprechend des Leitbildes Echtheit, Zutrauen, Verantwortung und Achtung entgegen.
Um unserem Erziehungsauftrag gerecht zu werden, nutzen alle LehrerInnen Fortbildungsangebote verschiedener Träger sowie Weiterbildungsmaßnahmen und erweitern so beständig ihre christlichen, pädagogischen und fachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten.


5.7. Elternarbeit


Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist eine wichtige Basis in der Umsetzung des Erziehungs- und Bildungsauftrages der Schule. So ist ein vertrauensvolles Verhältnis Grundlage für das gesamte Handeln. Hierdurch ergibt sich ein positiver Ansatzpunkt, die im Schulleben vermittelten christlichen Werte weiter zu tragen beziehungsweise auf familiäre Probleme zu reagieren. Gemeinsam mit den Eltern ist somit eine optimale Entwicklung der Kinder anzustreben.
Im Laufe des Schuljahres werden Elternabende und Elternsprechtage durchgeführt. Zusätzlich haben die Eltern jederzeit die Möglichkeit, individuell ein Gespräch mit einer Lehrkraft, den gewählten Elternvertretern, dem Team der Inklusionsabteilung oder dem Schulleiter zu vereinbaren.
Die Eltern werden zudem aktiv in die Gestaltung des schulischen Lebens einbezogen. Sie erhalten zum Beispiel Einladungen zu Gottesdiensten, können am Elterngebetskreis teilnehmen, beteiligen sich an der Vorbereitung von schulischen Höhepunkten, Projekten und Exkursionen bzw. Wandertagen und der Ausgestaltung von Klassenzimmern. Im Rahmen von Ganztagesangeboten, des Elternrates und des Förderkreises haben Eltern Mitwirkungsmöglichkeiten am Schulleben.

 

5.8. Öffentlichkeitsarbeit


Das Evangelische Schulzentrum Oberes Vogtland ist ein aktiver Teil der Stadt Schöneck und der Stadt Bad Elster und der jeweiligen Kirchgemeinde. Die Schule wirkt durch diverse Veranstaltungen am öffentlichen Leben der Umgebung mit und hat sich als wesentlicher kultureller und sozialer Bestandteil dieser Region etabliert. Die Eltern, die Kirche, die Kommune und die lokalen Unternehmen und Einrichtungen geben der Schule die notwendige Stabilität und Unterstützung. So erhalten die Schüler die Gelegenheit im Rahmen der Arbeitsgemeinschaften das Handwerk verschiedener Institutionen im wirtschaftlich-technischen wie sozialen Bereich kennen zu lernen und wertvolle Kontakte für Praktika und späteren Beruf zu knüpfen. Hierzu bestehen Kooperationsvereinbarungen mit Vereinen, Betrieben und Einrichtungen.
Über das Schuljahr verteilt finden öffentliche Veranstaltungen statt, die einen Einblick in das Leben des Evangelischen Schulzentrums Oberes Vogtland gewähren.
Über die Schulhomepage sind sowohl grundlegende als auch aktuelle Informationen zur Schule einsehbar.


6. Zusammenfassung


Wir freuen uns, für unsere Schüler Bedingungen geschaffen zu haben, in denen sie mit Freude leben, lernen und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln können.